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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 96

1917 - Breslau : Hirt
96 Geschichte. I stabte. Preußen bekam die Bistümer Hildesheim und Paderborn, Teile von Münster, Erfurt, Hessen, Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. Dies war an Land und Leuten mehr, als Preußen abgetreten hatte; aber trotzdem hatte unser Vaterland durch den Länderaustausch in der Welt an Ansehen verloren. — 1804 wurde Napoleon zum erb- lichen Kaiser der Franzosen gewählt. (Bild 28). Bald darauf schlossen Österreich, Rußland und England einen neuen Bund gegen Frankreich. Schnell drang Napoleon gegen Österreich vor und wurde dabei von Bayern, Württemberg und Baden unter- stützt. Es gelang ihm, die verbündeten Österreicher und Russen in der blutigen „Drei- kaiserschlacht bei Austerlitz" zu besiegen. Österreich mußte einen schimpflichen Frieden schließen. Die eroberten Länder schenkte Napoleon seinen Generalen und Günst- 28. Napoleon I. mit seinem Gefolge. lingen. Zugleich ernannte er sie zu Königen oder Herzögen und verschaffte ihnen zum Teil Frauen aus angesehenen Fürstenhäusern. 2. Auflösung des Deutschen Reiches. Aus allem, was vorging, hatte der Deutsche Kaiser die Überzeugung gewonnen, daß das Deutsche Reich seiner Auflösung entgegen ging. Deshalb nahm er bereits 1804 den Titel „Kaiser von Österreich" an. Im Jahre 1806 schlossen 16 sud- und westdeutsche Fürsten den Rheinbund und stellten sich unter den Schutz Napoleons. Bayern und Würt- temberg wurden für ihre Unterstützung im Kriege von Napoleon zu unab- hängigen Königreichen erhoben; auch die Fürsten andrer Länder erhielten höhere Titel. Damit war der Titel eines Deutschen Kaisers vollständig bedeutungslos geworden. Franz Ii. legte deshalb die deutsche Kaiserkrone freiwillig nieder und machte dies allen deutschen Fürsten bekannt. Von nun an war jeder deutsche Fürst völlig selbständig in seinem Staate. So nahm das

2. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 123

1917 - Breslau : Hirt
I B. Braridenburyisch-Preußische Geschichte. 123 Kähne zusammenbringen, setzte in dunkler Nacht nach Alsen über, eroberte die Insel und nahm viele Dänen gefangen. Ihre Kriegsschiffe kamen zu spät, um den Übergang der Preußen zu hindern. Kurz darauf wurde der Friede zu Wien geschlossen, in dem die Dänen Schleswig-Holstein und das Herzogtum Lauen- burg an Preußen und Österreich abtraten. 4. Der Deutsche Krieg (1866). a) Ursache. Österreich wollte aus Schleswig-Holstein einen selbständigen Staat machen. An seine Spitze sollte der Herzog von Augustenburg treten, den die Bevölkerung gern als Landesherrn haben wollte. Preußen sah es jedoch schr ungern, daß im Norden ein neuer Kleinstaat entstehe, und verlangte deshalb, der Herzog sollte dem Zollverein beitreten, sich im Militär-, Post- und Telegraphenwesen an Preußen anschließen und den Kieler Hafen an

3. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 124

1917 - Breslau : Hirt
124 Geschichte. I Preußen abtreten. Darauf wollte indes der Herzog nicht eingehen. Schließlich brachte Bismarck zu Gastein einen Vertrag mit Österreich zustande [1865], wonach Holstein von Österreich und Schleswig von Preußen verwaltet werden sollte. Österreich aber wollte seine Vorherrschaft in Deutschland sichern und be- günstigte heimlich den Herzog von Augustenburg. Da erkannte Bismarck, daß es zum Kriege kommen würde, und traf unbemerkt die nötigen Vorbereitungen. Er bewog Napoleon zu dem Versprechen, für den Fall eines Krieges zwischen Preußen und Österreich neutral zu bleiben, und mit Italien schloß er 1866 ein Bündnis auf drei Monate. Bald darauf ersuchte Österreich den Bundestag, zu entscheiden, wie es mit Schleswig-Holstein gehalten werden sollte. Dies be- trachtete Preußen als einen Bruch des Gasteiner Vertrages, ließ seine Truppen in Holstein einrücken und gestattete den Österreichern, Schleswig zu besetzen. Die österreichischen Truppen zogen jedoch ab, und der Bundestag beschloß auf Österreichs Antrag, das Bundesheer kriegsbereit zu machen, um Preußen zum Nachgebeu zu zwingen. Daraufhin erklärte der preußische Gesandte den Bundes- tag für aufgelöst, und der Krieg begann. Auf Österreichs Seite standen Bayern, Württemberg, Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau und die freie Reichsstadt Frankfurt a. M., während die übrigen norddeutschen Staaten zu Preußen hielten. b) Beginn des Krieges. Einmarsch in Böhmen. Um eine Ver- einigung der feindlichen Truppen zu verhindern, rückten preußische Heere so- gleich in Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Die hannoversche Armee wurde auf ihrem Zuge nach Süden angegriffen und bei Langensalza nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. Der König von Hannover durfte nach Öster- reich ziehen. Der Kurfürst von Hessen geriet in Gefangenschaft und wurde nach Stettin gebracht. Ganz Norddeutschland war nun in den Händen der Preußen. Aus den preußischen Truppen, die Hannover und Hessen erobert hatten, und aus den Truppen der verbündeten Fürsten bildete man die Mainarmee. Sie sollte unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein gegen die Bundesarmee kämpfen, die aus süddeutschen und österreichischen Truppen be- stand. Zum Kampfe gegen die österreichische Hauptarmee [Nordarmee] unter dem Feldzeugmeister von Benedek wurden drei Armeen gebildet: die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, die I. Armee unter dem Prinzen Fried- rich Karl und die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Alle drei Armeen sollten aus verschiedenen Wegen in Böhmen einrücken, sich bei Gitschin vereinigen und dem Feinde eine Hauptschlacht lieferu. Diese Aufgabe wurde glänzend gelöst. Die Elbarmee drang durch Sachsen nach Böhmen vor und vereinigte sich dort mit der I. Armee, die von der Lausitz herkam. Beide Heere schlugen dann feindliche Armeen bei Münchengrätz und Gitschin. Die Ii. Armee rückte in drei Abteilungen durch die engen Gebirgstäler der Grafschaft Glatz und des Waldenburger Berglandes vor. Der General von Steinmetz be- siegte dabei mit seinem Korps in drei Gefechten nacheinander drei feindliche Korps. Besonders bei Nachod erwarb er großen Ruhm und erhielt danach den Ehrennamen „der Löwe von Nachod".

4. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 8

1917 - Breslau : Hirt
8 Geographie. Ii 3. Die Staatenbildung. In das nördliche Vorland der Alpen teilen sich hauptsächlich zwei Staaten, der Bundesstaat der Schweiz ([. 2. Teil, Landschaft I) und das Königreich Bayern. Die Schweiz nimmt den Westen, Bayern den Osten des Gebiets ein. Ferner haben an diesen: noch Anteil das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden, die Hohenzollernschen Lande, die zu Preußen gehören, und Österreich-Ungarn. Das Königreich Bayern ist benannt nach dem Volksstamme der Bayern. Die Sprachengrenze zwischen diesen und den westlich von ihnen wohnenden Schwaben bildet der Lech. Die schwäbischen Ortsnamen auf „ingen" kommen nur westlich von diesem Flusse vor. Der Staat Bayern reicht aber nach W. liber den Lech hinaus bis an die Iller, nach O. bis zun: Inn und zu der Salzach, nach No. bis zum Böhmisch-Bayrischen Waldgebirge und nach S. bis zu den Hauptketten der Kalkalpen. Er umfaßt also den größten Teil der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene und hat ans weiten Strecken Naturgrenzen. Zu Bayern gehört ferner außer dem Donaugebiete der größte Teil des Maingebiets. Dieser nördliche Teil des Staates ist jedoch von Franken be- wohnt. Endlich gehört zu Bayern noch ein linksrheinisches Gebiet, die Rheinpfalz. Es ist demnach das im O. gelegene Hauptland und das im W. gelegene Nebenland zu unterscheiden. (Grenzen?) Bayern bildete in alter Zeit eins der selbständigen deutschen Herzogtümer. Später erlangte es die Kurwürde und durch die Gunst Napoleons I. den Rang eines Königreichs. Bayern bildet eine eingeschränkte Monarchie. Es ist 76 000 qkm groß (fast zweimal so groß als die Provinz Brandenburg) und zählt 6| Mill. E. (auf 1 qkm 90 E.). Für die Verwaltung ist es in die 8 Bezirke (Kreise) Oberbayern (Verwaltungssitz München), Nieder- bayern (Landshut), Schwaben und Neuburg (Augsburg), Oberpfalz (Regensburg), Oberfranken (Bayreuth), Mittelfranken (Ansbach), Unter- franken (Würzburg) und Rheinpfalz (Speyer) eingeteilt. Die Haupt- und Residenzstadt München ist Sitz einer Universität, einer Techni- schen Hochschule und einer Malerakademie. Die Stadt ist mit herrlichen Kunstbauten geschmückt. Zwei andre bayrische Universitäten befinden sich zu Würzburg und Erlangen. Von der Bevölkerung Bayerns sind f katho- lisch, i ist evangelisch. Ii. Das Südwestdeutsche Becken. Von Basel ab fließt der Rhein bis Mainz durch die Oberrheinische Tiefebene. Er nimmt zugleich von den beiden Nachbarlandschaften Gewässer auf. So bildet das südwestliche Deutschland ein zusammengehörig^ Becken, das wir das Südwestdeutsche Becken nennen wollen.

5. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 14

1917 - Breslau : Hirt
14 Geographie. Ii Hohenzollernschen Lande. In natürlicher Hinsicht zerfällt es in vier Gebiete, in das Neckargebiet im N., in das Donaugebiet im S., in das Gebiet des Schwäbischen Jura und in das Schwarzwaldgebiet und ist dement- sprechend in vier Kreise eingeteilt. Württemberg ist 19 500 qkm groß (halb so groß wie die Provinz Branden- burg und zählt fast 24 Mill. E. (auf 1 qkm 125 E.). Es umfaßt einen Teil der Gebiete, die in: Mittelalterdas Herzogtum Schwaben gebildet haben. Im Jahre 1803 wurde es zum Kurflirstentum und 1806 zum Königreich erhoben. Gleich Bayern ist es eine eingeschränkte Monarchie. Die Haupt- und Residenzstadt ist Stuttgart, der Mittelpunkt des süd- deutschen Buchhandels und der Sitz einer Technischen Hochschule. Die Württembergische Universitätsstadt ist Tübingen. Das vorwiegende Bekenntnis ist das evangelische. Das Großherzogtum Baden grenzt im O. an Württemberg, im S. an die Schweiz, im W. an Elsaß-Lothringen und die bayrische Rheinpfalz und im N. an Hessen und Bayern. Im S. und W. bildet der Rhein auf langer Strecke die Grenze. Als zwei sehr verschiedenartige Naturgebiete sind die fruchtbare Rheinebene und das Gebirgsland des Schwarzwaldes zu unterscheiden. Baden hat eine Größe von 15 000 qkm (ist also etwas mehr als l so groß wie Brandenburg) und über 2 Mill. E. (auf 1 qkm 140 E.). Der Großherzog residiert in Karlsruhe. Für die Verwaltung ist Baden in 4 Landes- Kommissariatsbezirke und weiter in 11 Kreise eingeteilt. Universitäts- städte sind Heidelberg und Freiburg. Karlsruhe ist Sitz einer Technischen Hochschule, f der Bevölkerung sind katholisch, } ist evangelisch. Das Großherzogtum Hessen. Von diesem Staate haben nur zwei Gebiete, Starkenburg auf der rechten und Rheinhessen auf de^r linken Rheinseite, an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil. Etwas nördlicher liegt, getrennt von diesen, das gebirgige Oberhesseu. Hessen hat eine Größe vor: 7700 qkm, ist also nur etwa | so groß als Brandenburg und 1^ Mill. E. (auf 1 qkm 170 E.). Die Haupt- und Residenzstadt Darmstadt besitzt eine Tech- nische Hochschule, während sich die hessische Universität in Gießen befindet, -f der Bevölkerung sind evangelisch, ist katholisch. Tie bayrische Rheinpsalz umfaßt das Gebirgsland der Hardt und die fruchtbare Pfälzer Rheinebene. (Bayern s. S. 8.) Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Dieses Land ist seit 1871 wieder deutsch; es wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg zurückgewonnen. Die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt steht in Elsaß-Lothringen dem Deutschen Kaiser zu; ein Statthalter, der in Straßburg residiert, vertritt ihn. Straßburg ist Sitz einer Universität und gleich Metz eine sehr starke Festung. Elsaß-Lothringen ist 14500 qkm groß (so groß wie Baden) und hat 1-ny Mill. E. (auf 1 qkm 130 E.). -f der Bevölkerung sind katholisch.

6. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 30

1917 - Breslau : Hirt
30 Geographie. Ii Verwaltung sind die 5 Kreishauptmannschaften Dresden, Bautzen, Chemnitz, Leipzig und Zwickau eingerichtet. Die schöne Residenzstadt Dresden ist auch bekannt durch ihre Technische Hochschule und ihre Akademie der bildenden Künste. Leipzig ist Hauptort des deut- schen Buchhandels. Es besitzt eine stark besuchte Universität und eine Akademie der bildenden Künste. In Freiberg befindet sich eine be- rühmte Bergakademie. Die Bevölkerung Sachsens ist fast ganz evange- lisch, das Herrscherhaus aber katholisch. Die thüringisch-sächsische Staatengruppe. Das Land Thüringen ist in viele Staaten geteilt. Die Karte dieses Gebiets zeigt daher ein sehr buntes Bild, wie vor etwas mehr als 100 Jahren der größte Teil unsers Vaterlandes. Die politische Zerrissenheit hat in Thüringen jedoch auch Vorteile gehabt. Manche Fürsten waren eifrig bestrebt, die Kultur in ihren Ländern zu fördern. Das thüringische Volk hat daher ebenfalls eine hohe Kulturstufe er- reicht. Manche Residenzstädte wurden Stätten der Kunst und Wissen- schaft, wie besonders Weimar, wo einst Goethe und Schiller lebten. Die in Sachsen-Weimar gelegene Stadt Jena ist Sitz einer Universität. An der Elbe liegt das Herzogtum Anhalt. Übersicht über die thüringisch-sächsische Staatengruppe. Nr. Namen Rang Hauptstädte Größe in qkm Einwohner in ! auf Taus. 1 qkm 1. Sachsen-Weimar . . Großherzogtum Weimar 3600 420 117 2. Sachsen-Meiningen Herzogtum Meiningen 2470 290 119 3. Sachsen-Altenburg . . Altenburg 1320 220 166 4. Sachsen-Koburg-Gotha „ Koburg 1980 250 127 5. Anhalt Dessau 2300 340 148 6. Schwarzburg-Sonders- hausen Fürstentum Soudershausen 860 90 104 7. Schwarzburg-Rudol- stadt Rudolstadt 940 100 106 8. Reuß Älterer Linie . Greiz 315 72 228 9. Reuß Jüngerer Linie. •' „ Gera 825 150 180 Die kleinen Staaten des mittleren Wesergebiets. Unter ihnen ist das Herzogtum Braunschweig der bedeutendste. Es besteht aus drei größeren Gebieten und mehreren kleineren. Das Hauptgebiet, in dem die Hauptstadt Braunschweig liegt, breitet sich zu beiden Seiten der Oker nördlich vom Harz aus. Die beiden andern größeren Gebiete haben am Harz selbst Anteil. Das westliche zieht sich bis zur Weser hin. Braunschweig ist 3700 qkm groß und zählt 505000 E. (auf 1 qkm 137 E.). Die Hauptstadt Braunschweig ist Sitz einer Technischen Hochschule. Im mittleren Wesergebiete liegen die drei Fürstentümer Waldeck (1120 qkm, 60 000 E.) mit der Hauptstadt Arolsen, Lippe-Detmold (1215 qkm, 150 000 E.) mit der Hauptstadt Detmold und Schanmburg-Lippe (340 qkm, 46 000 E.) mit der Hauptstadt Bückeburg.

7. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 41

1917 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 41 Ostfeetüste, Hafenstädte. Die Ostseeküste Schleswig-Holsteins ist reich gegliedert. Viele Buchten, Föhrden genannt, greifen tief in das Land ein. Der Betrieb der Fischerei und der Schiffahrt wird durch diesen Bau der Küste begünstigt. Die wichtigsten Hafenstädte sind die alte Hansestadt Lübeck (100000 (*.), Kiel (210000 E.) und Flensburg (60000 E.). Lübeck ist mit der Elbe durch den Elbe - Trave - Kanal verbunden. Wichtiger ist der Kaiser Wilhelm-Kanal, der Ost- und Nordsee, die Kieler Bucht mit der unteren Elbe verbindet. Kiel ist der Kriegshafen für die Ostsee. Es verdankt diese Bedeutung seinem herrlichen Naturhafen. Als stärkster deutscher Kriegshafen besitzt es eine große Kaiserliche Werft für den Bau von Kriegsschiffen. Der Kaiser Wilhelm-Kanal wurde hauptsächlich erbaut, damit die Kriegsflotte der Ostsee sich schnell mit der der Nordsee vereinigen kann. Andre Städte. Von größeren Städten sind in dem westlichen Teile des Norddeutschen Tieflandes außer den schon erwähnten Hafenstädten noch zu nennen: Schleswig (20 000 E.), Altona (175 000 (£.), Harburg (70 000 E.), Lüneburg (30000e.), Geestemünde (25000e.) und Oldenburg (30000 E.). 3. Die Staatenbildung. Der größte Teil Norddeutschlands gehört zum Königreich Preußen, und zwar haben an ihm 8 Provinzen Anteil: Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Hannover und Schleswig- Holstein. In Norddeutschland liegen ferner noch die 3 Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg - Strelitz und Oldenburg und die 3 Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck. Das Königreich Preußen. .Dieser größte deutsche Staat konnte nur in dem ausgedehnten Norddeutschen Tieflande entstehen. In der Mitte des- selben lag Preußens Wiege. Aus der kleinen Mark Brandenburg ist dieser Staat hervorgewachsen, zuerst zum Kurfürstentum Brandenburg, dann im Jahre 1701 zum Königreich Preußen emporgestiegen. Der räumlichen Gunst entsprach nicht die Gunst der übrigen natürlichen Verhältnisse. Weite Gebiete waren unfruchtbar. Aber die hohenzollernschen Herrscher waren eifrige Förderer der Wohlfahrt ihres Volkes, und Preußen wurde der führende deutsche Staat. Preußen hat eine Größe von 350 000 qkm, ist also neunmal so groß als die Provinz Brandenburg und hat 40z Mill. E. (auf 1 qkm 113 E.). Für die Verwaltung ist es in 12 Provinzen eingeteilt. Hirts neues Realienbuch. Geographie. 4

8. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 122

1917 - Breslau : Hirt
122 Geschichte. I gebots neun Jahre betragen. Der Ratgeber des Königs in militärischen Dingen war der Kriegsminister von Noon (Bild 38). Da der preußische Landtag zur Ausrüstung und Unterhaltung des verstärkten Heeres nicht die nötigen Mittel be- willigte, kam der König in eine schlimme Lage. Es war ein Glück für ihn, daß ihm der kluge und mutige Ministerpräsident von Bismarck zur Seite stand, und daß sich bald Gelegenheit bot, zu beweisen, wie notwendig und zweck- mäßig die Vermehrung und Verbesserung des Heeres für Preußen gewesen war. 3. Der Deutsch-Dänische Krieg (1864). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts starben die Herzöge von Schleswig-Holstein aus. Weil das dänische Königshaus mit ihnen verwandt war, wählten die Schleswig-Holsteiner den dänischen König zu ihrem Herzoge. Es wurde jedoch bestimmt, daß Schleswig und Holstein nie geteilt und nie mit Dänemark vereinigt werden sollten. Als aber im Jahre 1863 der König von Dänemark starb, zwangen die Dänen seinen Nachfolger, Schles- 38. Graf Noon. 39. Prinz Friedrich Karl. wig dem dänischen Staate einzuverleiben. Preußen und Österreich suchten Dänemark zunächst durch Verhandlungen zu bewegen, die alten Bestimmungen anzuerkennen. Als dies aber nicht gelang, schritten sie zum Kriege. 1864 rückten preußische und österreichische Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrangel in Schleswig ein. Die Dänen hatten südlich von der Stadt Schles- wig eine Reihe von Schanzen und Wällen angelegt, die man das Dane werk nannte. Sie sahen aber, daß sie diese Befestigungen gegen die Verbündeten nicht halten konnten, und wichen in die Düppeler Schanzen zurück, die mit vielen großen Kanonen besetzt und mit Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Die Österreicher drangen nun nach Norden bis Jiitland vor. Die Preußen aber belagerten die Düppeler Schanzen, erstürmten sie am 18. April und zwangen den Feind, über den Sund nach der Insel Alsen zu entweichen. Die Dänen brachen hinter sich die Schiffbrücke ab und glaubten, sie seien nun vor jedem Angriff sicher, weil die Preußen keine Schisse besaßen. Prinz Friedrich Karl, der die Preußen befehligte (Bild 39), ließ jedoch heimlich eine große Anzahl

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 126

1917 - Breslau : Hirt
126 Geschichte. 1 deutschland alles so regelte, wie es ihm beliebte. Mit den süddeutschen Staaten, die eine geringe Kriegsentschädigung zahlten, schloß Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis. Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und Frankfurt a. M. wurden mit Preußen vereinigt. f) Bedeutung des Krieges. Durch den Krieg hatte Preußen die un- bestrittene Führung in Deutschland gewonnen. Sein Land war um 65000 qkm mit über 4 Millionen Bewohnern vergrößert worden und bildete nunmehr ein abgerundetes, zusammenhängendes Gebiet von der Memel bis zum Rhein. Durch die Erwerbung von Schleswig-Holstein war der für den Seehandel sehr wichtige Zugang zur Nordsee erreicht. Die norddeutschen Staaten, darunter auch Sachsen, schlossen den Norddeutschen Bund, an dessen Spitze der König von Preußen stand. Bismarck wurde zum Bundeskanzler ernannt. Die Gesetzgebung wurde vom Reichstage und dem Bundesrate gemeinsam ausgeübt. Preußen erhielt den Oberbefehl über die Streitkräfte des Bundes zu Wasser und zu Lande uird das Recht, ihn im Verkehr mit andern Mächten zu vertreten. 5. Tcr Teutsch'französische Krieg. a) Ursache des Krieges. Tie Franzosen betrachteten sich als die „große Nation". Sie sahen mit Neid auf Preußens Ruhm und forderten „Rache für Sadowa". Napoleon gab der Volksstimmung nach und wollte durch Demütigung Preußens seinen Tl)ron festigen. 1870 glaubte er eine Gelegenheit dazu gefunden zu haben. Ter Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen wurde nämlich zum Könige von Spanien gewählt. König Wilhelm gab als Oberhaupt des Hohenzollernhauses — nicht als König von Preußen — seine Genehmigung dazu. Darauf verlangte Napoleon von ihm, er solle dem Prinzen die Annahme der Königskrone verbieten. König Wilhelm lehnte dies ab, sagte aber, er wolle nichts dagegen haben, wenn der Prinz freiwillig auf die Krone verzichte. Als dies geschehen war, verlangte Napoleon weiter, der König solle versprechen, auch in Zukunft nicht zu erlauben, daß ein Hohenzoller den spanischen Königsthron besteige. Ties lehnte der König kurz ab. Er befand sich damals gerade in Ems zu einer Kur. Als dort der französische Gesandte zudringlich gegen ihn wurde, ließ er ihm erklären, er habe ihm weiter nichts mitzuteilen. Dadurch fühlten sich die Franzosen beleidigt und drangen auf Krieg. Auf den Straßen von Paris rief die aufgeregte Menge: „Nach Berlin!" Als der französische Kriegsminister erklärt hatte, daß zum Kriege alles bereit sei, wurde die Kriegserklärung an Preußen abgesandt. Die mannhafte Zurückweisung französischen Übermutes erweckte eine große Begeisterung bei jung und alt wie im Jahre 1813. Die Reise des Königs von Ems nach Berlin glich einem Triumphzuge. Am Todestage der Königin Luise suchte der König die Grabstätte seiner Eltern auf und erflehte dort von Gott den Sieg. Dann erneuerte er den Orden des Eisernen Kreuzes als höchste Anerkennung für Tapferkeit im Kriege. In allen deutschen Gauen aber erklang „Die Wacht am Rhein". b) Die Streitkräfte. Als die Kriegserklärung in Berlin eingetroffen war, bewilligte der Reichstag begeistert die Mittel zum Kriege. Auch die süddeutschen Staaten stellten ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen. Die Franzosen standen, 250000 Mann stark, als „Rheinarmee" von Metz bis Belfort. Den Oberbefehl führte der kranke Kaiser Napoleon selbst. 50000mann bildeten die Reserve, die der Rheinarmee den Rücken decken sollte, wenn sie in Deutschland einfiel. Tie Aus- rüstung dieser Heere war jedoch unvollständig, die Verpflegung ließ viel zu wünschen

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 113

1917 - Breslau : Hirt
I B. Brandenburqisch-Preußische Geschichte. 113 wig Xvi. bestieg den Thron. Der erste Pariser Friede machte dem ersten Be- freiungskriege ein Ende. Frankreich wurde sehr milde behandelt. Es zahlte keine Kriegskosten und erhielt alle Länder, die es 1792 besessen hatte, dazu noch einige kleinere Gebiete. Preußen erstrebte vergeblich, Ersatz für die großen Opfer zu erlangen, die der Durchzug der französischen Truppen im Jahre 1812 verursacht hatte. Von den geraubten Kunstschätzen wurde nur der Siegeswagen herausgegeben, der seitdem wieder das Brandenburger Tor in Berlin schmückt. h) Der Wiener Kongreß. Nach dem ersten Pariser Frieden traten die Ver- treter der europäischen Mächte, viele Fürsten, Feldherren und Staatsmänner in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die verwirrten Verhältnisse in Europa zu ordnen. Die Verhandlungen dauerten über sieben Monate. Die bedeutendsten Minister Öster- reichs und Frankreichs zeichneten sich durch große Klugheit aus und wußten für ihre Länder viel Vorteil zu gewinnen. Preußen hatte im Kriege am meisten geleistet und die größten Opfer gebracht. Die andern Mächte gönnten ihm aber den Ruhm nicht und wollten es nicht zu mächtig werden lassen. Es erhielt von seinen früheren pol nischen Besitzungen nur die Gebiete von Posen, Danzig und Thorn zurück; die übrigen fielen an Rußland. Außerdem mußte Preußen Ansbach und Bayreuth an Bayern und Ostfriesland an Hannover abtreten. Als Entschädigung bekam es den nördlichen Teil vom Königreich Sachsen und den größten Teil der jetzigen Rheinprovinz und Westfalens. Das Herzogtum Lauenburg tauschte es gegen Schwedisch-Vorpommern ein, so daß jetzt ganz Pommern zu Preußen gehörte. Durch die Abtretung der polnischen Landesteile war Preußen zwar wieder ein vorwiegend deutsches Land geworden; aber es hatte nun weit weniger Flächenraum als vor 1806. Dadurch, daß Hannover, Kurhessen und andre kleinere Staaten sich zwischen sein Gebiet schoben, zerfiel es fortan in zwei ungleiche Teile, was ihm für den Fall eines Krieges leicht Schaden bringen konnte. — An die Stelle des alten Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund, in dem Österreich die Führung hatte. Alle deutschen Angelegen heiten sollten fortan gemeinsam von dem Bundestag beraten werden, zu dem die Bundesstaaten ihre Gesandten schickten und der in Frankfurt a. M. seinen Sitz hatte. i) Der zweite Befreiungskrieg [1815]. Auf dem Wiener Kongreß waren während der Verhandlungen Streitigkeiten entstanden, so daß ein neuer Krieg auszubrechen drohte. Napoleon hörte davon und hatte auch erfahren, daß die Franzosen mit ihrem neuen Herrscher unzufrieden waren. Deshalb ent- wich er von Elba und landete mit seiner Leibgarde in Frankreich. Hier wurde Napoleon mit großem Jubel aufgenommen. Die französische Armee ging zu ihm über, so daß er einen glänzenden Einzug in Paris halten konnte. Die andern Mächte aber fürchteten einen neuen Eroberungskrieg. Sie erklärten Napoleon in die Acht und verbanden sich zu neuem Kampfe gegen Frankreich. Die Preußen unter Blücher und die Engländer unter Wellington waren zuerst auf dem Kampf- plan. Ehe sie sich jedoch vereinigen konnten, wandte sich Napoleon gegen Blücher und schlug ihn bei Ligny. Zwei Tage später, am 18. Juni 1815, bedrängte er Wellington bei Belle-Alliance swaterloch in Belgien. Blücher hatte Wel- lington Hilfe versprochen. Starker Regen und grundlose Wege machten jedoch den erschöpften Truppen das Vorwärtskommen fast unmöglich. Blücher feuerte sie aber unermüdlich an. „Vorwärts, Kinder, vorwärts! Es muß gehen; ich hirts neues Realienbuch. Geschichte. g
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